8 Deine Hände haben mich ganz gebildet und gestaltet um und um, und du verschlingst mich! 9 Gedenke doch, dass du wie Ton mich gestaltet – und zum Staub willst du mich zurückkehren lassen! 10 Hast du mich nicht hingegossen wie Milch, und wie Käse mich gerinnen lassen? 11 Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet und mit Knochen und Sehnen mich durchflochten. 12 Leben und Huld hast du mir gewährt, und deine Obhut bewahrte meinen Geist. 13 Doch dies bargst du in deinem Herzen; ich weiß, dass dieses bei dir war[b]: 14 Wenn ich sündigte, so würdest du mich beobachten und von meiner Ungerechtigkeit mich nicht freisprechen. 15 Wenn ich schuldig wäre, wehe mir! Und wäre ich gerecht, so dürfte ich mein Haupt nicht erheben, gesättigt von Schande und mein Elend schauend. 16 Und richtete es sich empor, wie ein Löwe würdest du mich jagen und immer wieder deine Wunderkraft an mir erweisen. 17 Du würdest deine Zeugen mir gegenüber erneuern[c] und deinen Zorn gegen mich vermehren, stets frische Scharen und ein Heer[d] gegen mich entbieten.
18 Warum hast du mich doch aus dem Mutterleib hervorgehen lassen? Ich hätte verscheiden, und kein Auge hätte mich sehen sollen! 19 Als ob ich nicht gewesen wäre, so hätte ich sein sollen, vom Mutterschoß zu Grabe getragen!
20 Sind meiner Tage nicht wenige? Er lasse ab, wende sich[e] von mir, dass ich mich ein wenig erfreue, 21 ehe ich hingehe (und nicht wiederkomme) in das Land der Finsternis und des Todesschattens, 22 in das Land, düster wie das Dunkel, das Land des Todesschattens und der Unordnung und wo das Hellwerden dem Dunkel gleich ist!
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a 10,6 O. Schuld
b 10,13 d.h. dass du dieses im Sinn hattest
c 10,17 And. üb.: Und es (das Elend) wächst; wie ein Löwe jagst du mich und erweist ... Du erneuerst usw.
d 10,17 W. Ablösungen und Heerschar. And. üb.: stets sich ablösende Heerscharen (von Qualen)
e 10,20 Nach and. Lesart: Lass ab, wende dich